Astigmatismus ist eine Fehlsichtigkeit, die in Zusammenhang mit Kurz– und Weitsichtigkeit aber auch eigenständig auftreten kann.
Wie der Name schon sagt, ist der Auslöser der Fehlsichtigkeit die verkrümmte Oberfläche der Hornhaut, die einen Brechungsfehler im Auge verursacht. Dadurch kann das Licht, nicht wie normal, auf einen Brennpunkt gebündelt werden, es bildet sich stattdessen eine Brennlinie. Daher wird Astigmatismus auch Stabsichtigkeit genannt.
Arten von Astigmatismus
Eine Hornhautverkrümmung mit Werten bis zu 0,5 Dioptrien ist normal und kein Grund zur Sorge. Es gibt 2 Ursachen von Astigmatismus, die sich in ihrer Auswirkung unterscheiden:
- Regulärer Astigmatismus
- Irregulärer Astigmatismus
Der reguläre Astigmatismus bezeichnet die klassische Stabsichtigkeit, bei der das einfallende Licht ins Auge eine ovale Brennlinie bilden. Diese Hornhautverkrümmung ist meist vererbt und von Geburt an vorhanden.
Der irreguläre Astigmatismus tritt häufig als Folge von Verletzungen und Vernarbungen der Hornhaut auf. Die Oberfläche der Hornhaut ist unregelmäßig gewölbt, dadurch bilden sich mehrere Brennpunkte.
Symptome der Hornhautverkrümmung
Der Astigmatismus wirkt sich auf das Sehen in der Nähe und Ferne gleichermaßen aus, sodass Betroffene weder nah noch fern scharf sehen.
Dadurch kommt es vermehrt zur Ermüdung der Augen, als auch zu trockenen bzw. brennenden Augen. In manchen Fällen sind Betroffene ebenso besonders lichtempfindlich, was sich beim Autofahren bei Nacht besonders bemerkbar machen kann.
Häufig kommen, durch den dauerhaften Versuch, die Unschärfe im Auge auszugleichen, Kopfschmerzen als Symptom dazu. Diese treten besonders während konzentrierter Arbeit auf.
Diagnostik
Der Behandlung des Astigmatismus geht eine aufwändigere Diagnostik voran, als es bei Fehlsichtigkeiten wie einer Kurz- oder Weitsichtigkeit notwendig ist.
Sie teilt sich in drei Schritte:
- Objektive Refraktionsbestimmung
- Keratometrie
- Subjektive Refraktionsbestimmung
Die objektive Refraktionsbestimmung erfolgt vollautomatisch in Form eines Computertests. Es werden die objektiven Dioptrien über ein Autorefraktometer gemessen.
Bei der Keratometrie wir die Oberflächenkrümmung der Hornhaut mit einem Ophthalmometer vermessen. Außerdem werden die einzelnen Brennwerte durch die Hornhauttopografie genau vermessen und berechnet.
Im finalen Schritt, der subjektive Refraktionsbestimmung, werden auf Grundlage der vorangegangenen Messungen, verschiedene Brillengläser getestet, indem vom Patienten Buchstaben- und Zahlentafeln vorgelesen werden. Im Anschluss erfolgt ein sogenannter Kreuzzylinderabgleich.
Jeder, der vermutet unter einer Hornhautverkrümmung zu leiden, kann einen ersten Selbsttest unter Zuhilfenahme eines sogenannten Astigmatismus-Sonnenrads sehr schnell selbst durchführen. Auch online gibt es hier gute Angebote.
Behandlung von Astigmatismus
Astigmatismus lässt sich in der Regel mit einer Brille korrigieren. Durch das oftmalige gemeinsame Auftreten von Hornhautverkrümmung und Kurz– oder Weitsichtigkeit, können mit einer Brille beide Fehlsichtigkeiten gleichzeitig behandelt werden.
Auf dem Brillenrezept zeigt der Zylinder (Cyl) die Art der Korrektur der Hornhautverkrümmung an, der Brechwert wird in Dioptrien angegeben. Die Position der Achse wird wiederum in Grad (0-180°) angegeben.
Wie auch die Kurz- und Weitsichtigkeit, kann auch eine Hornhautverkrümmung mit Kontaktlinsen behandelt werden. Für die Behandlung von Astigmatismus mit Kontaktlinsen haben diese, wie auch die geeigneten Brillen, torische Gläser, die die unterschiedlichen Brechwerte der Augen ausgleichen.
Die Laserbehandlung von Astigmatismus eignet sich für jene, die seit einem Jahr einen stabilen Augenfehler haben und älter als 18 Jahre sind. Es gibt zwei Möglichkeiten Astigmatismus mit Laser zu behandeln:
- Z-LASIK-Methode (auch für die ausschließliche Behandlung der Hornhautverkrümmung möglich)
- Relex Smile Methode (nur in Zusammenhang mit der Korrektur einer Kurzsichtigkeit anwendbar)