Grauer Star (Katarakt)

Ein Grauer Star ist eine Augenerkrankung, bei der – durch die Veränderung der Struktureiweiße in der Linse – nicht genügend Licht ins Innere des Auges eindringen kann. Die Linse wird durch diese Änderung starr und trüb. Patienten können im weiteren Verlauf des Katarakts daher nur noch unscharfe, farblich nicht korrekte Bilder sehen, und kann unbehandelt bis zur Erblindung führen.

Drei Formen der Linsentrübung werden unterschieden:

  • Rindentrübung (meist im Anfangsstadium)
  • Kerntrübung
  • subkapsuläre Rindentrübung (hintere Schalentrübung)
Verlauf der Linsentrübung

Ursachen des Katarakts

Die genauen Ursachen für das Auftreten eines Grauen Stars sind oft nicht genau bekannt, es lassen sich aber statistisch-signifikante Risikofaktoren ausmachen:

  • Altersstar: 90 Prozent der Erkrankungen treten als altersbedingte Veränderung des Auges auf. Durch Erreichung eines hohen Alters in Kombination mit weiteren Risikofaktoren steigt die Wahrscheinlichkeit gegen 100 Prozent, an einem Grauen Star zu erkranken.
  • Risikofaktoren: Bei ungefähr 9 Prozent der Erkrankungen sind Allgemeinerkrankungen (z.B. Diabetes, Neurodermitis), Augenerkrankungen, Verletzungen des Auges oder Medikamente (z. B. Kortison) die Hauptursache des Grauen Stars. Ebenfalls ist die ungeschützte Einstrahlung von UV-Licht ein Risikofaktor.
  • Angeborener Grauer Star: Nur 1 % der Betroffenen wird mit der Erkrankung geboren.

Grauer Star Symptome

Durch die langsame Eintrübung der Augenlinse wird die Erkrankung im frühen Stadium selten erkannt. Anfänglich verändert sich die Sehschärfe kaum, einzig Konturen verschwimmen immer mehr.
Mit der Zeit wird das Kontrast- und Farbsehen, durch die Lichtstreuung im Auge, immer stärker beeinträchtigt, sodass Betroffene das Gefühl haben die Welt nur durch einen Schleier wahrzunehmen. Gleichzeitig steigt die Blendempfindlichkeit, das sich bei nächtlichen Autofahren schnell bemerkbar macht.

Befindet sich die erste Trübung in der Mitte der Linse, werden die Betroffenen oftmals deutlich kurzsichtiger.
Zu Beginn kann die auftretende Sehschwäche durch angepasste Brillengläser problemlos ausgebessert werden, werden die Symptome schlimmer, führt kein Weg an einer Operation vorbei.

Grauer Star Diagnose

Die Diagnose erfolgt beim Augenarzt durch eine so genannte Spaltlampenuntersuchung.
Durch die spezielle Lichtführung der Spaltlampe wird ein optischer Schnitt dich das Auge gelegt, dadurch kann der Augenarzt die einzelnen Teile des Auges mikroskopisch genau betrachten und erkennt in welchen Bereich der Linse eine Trübung auftritt.

Ein fortgeschrittener Grauer Star zeigt sich durch die grauweiße Färbung der Pupille, von der sich der erste Teil des Namens der Krankheit ableitet.
Bevor moderne Operationsmöglichkeiten ihre Anwendung fanden, erblindeten Erkrankte oftmals. Die durch die Katarakt erblindeten, verfielen in einen starren Blick, dem die Krankheit den zweiten Teil ihres Namens verdankt.

Katarakt Operation

Eine medikamentöse Behandlung des Grauen Stars ist nicht möglich, eine OP stellt die einzige Option dar, um das Sehvermögen wiederherzustellen.
Patienten müssen sich aber keine Sorgen machen, da diese Operation zu den sichersten Operationen zählt und nur sehr selten Komplikationen auftreten. Da die Katarakt keinen medizinischen Notfall darstellt, kann sich der Patient den gewünschten Termin aussuchen, die Grauer Star OP wird nicht risikoreicher, wenn sich der Eingriff verzögert.

Die Operation des Grauen Stars wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert in der Regel nicht länger als 20 Minuten.
Der Augenarzt verwendet hierfür entweder Ultraschall oder Laserstrahlen. Bei der Laser Operation wird die eingetrübte Linse entfernt und durch eine Intraokularlinse (IOL) ersetzt. Danach kann der Graue Star auch nicht mehr zurückkommen, außerdem kann im Zuge der OP eine vorhandene Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) ohne großen Aufwand ebenso beseitigt werden.

Nachbehandlung des Grauen Stars

Patienten sehen in der Regel einige Tage nach der Operation schon deutlich klarer, die Heilung dauert ungefähr sechs bis acht Wochen, nach Erfahrungswerten stellt sich die endgültige Sehschärfe nach 3 Monaten ein.
Das zweite Auge kann theoretisch schon einige Tage nach dem ersten behandelt werden, empfohlen wird allerdings, bis zur Abheilung des ersten Auges zu warten.
Die Neueinstellung von Brillengläsern wird in der Regel nach der Stabilisierung der Sehschärfe bei beiden Augen durchgeführt.
Sobald die Sehschärfe vom Augenarzt geprüft wurde, und gegebenenfalls eine angepasste Brille vorhanden ist, können sie wieder bedenkenlos Autofahren.