Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Weitsichtigkeit (Übersichtigkeit) ist eine angeborene Fehlsichtigkeit des Auges, durch die nahe Gegenstände unscharf wahrgenommen werden.
Weitsichtige sehen meist bis zum 30. Lebensjahr sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scheinbar uneingeschränkt gut, dafür werden aber innere Augenmuskeln sehr stark beansprucht, auf Dauer ist dies sehr anstrengend.
Ab einem gewissen Alter, oder bei einer starken Ausprägung auch bei Kindern, reicht die Anpassung der Schärfe im Auge (Akkommodation) nicht mehr aus, wodurch für die Betroffenen das scharfe Sehen in der Nähe nicht mehr möglich ist.

Ursachen der Hyperopie

Es gibt zwei Gründe für Weitsichtigkeit:

  • Achsenhyperopie
  • Brechungshyperopie

Bei der Achsenhyperopie ist der Augapfel zu kurz, bei der Brechungshyperopie wird die Weitsichtigkeit durch eine zu niedrigen Brechkraft der Hornhaut oder Linse verursacht.

Um die zu niedrige Brechkraft der Linse zu kompensieren, nutzt der Weitsichtige den Ziliarmuskel. Dieser Vorgang, Akkommodation genannt, funktioniert im jungen Alter und bei weit entfernten Gegenständen gut.
Weitsichtigkeit ist angeboren und kann sich in vielen Fällen durch das Wachstum des Augapfels noch verbessern. Da im Laufe des Lebens die Elastizität der Linse immer weiter abnimmt benötigen die meisten Menschen ca. ab dem 45. Lebensjahr eine Lesebrille (Alterssichtigkeit).
Bereits weitsichtige Personen, benötigen schon wesentlich früher eine Lesebrille, oft schon ab dem 40. Lebensjahr für das Sehen in der Ferne, da die Einstellfähigkeit der Linse nicht mehr ausreichend gegeben ist.

Weitsichtigkeit Symptome

Um scharf zu sehen nutzen Weitsichtige die Augeninnenmuskulatur, um die Linse anzupassen. Dieser Vorgang ist auf Dauer sehr anstrengend und ermüdet das Auge, was sich wiederum durch Augenschmerzen, brennende Augen, Bindehautentzündungen und Kopfschmerzen zeigen kann.
Diese asthenopischen Beschwerden treten vermehrt beim Lesen auf. Betroffene blinzeln vermehrt, kneifen die Augen zusammen oder schließen zwischenzeitlich ein Auge vollständig, um bestmöglich zu sehen.

FehlsichtigkeitDioptrien-Werte
Leichte Kurzsichtigkeit-1 dpt
Starke Kurzsichtigkeitab -5 dpt
Leichte Weitsichtigkeit1 dpt
Starke Weitsichtigkeitab 5 dpt

Behandlung

Die Behandlung der Weitsichtigkeit beginnt mit einem Test beim Augenoptiker oder Augenarzt.
Für die Untersuchung muss der Patient, jeweils mit einem Auge, verschieden große Buchstaben oder Zeichen aus der Ferne und der Nähe erkennen und beschreiben.
Der Test kann je nach Tageszeit, Beleuchtung und Tagesverfassung unterschiedlich ausfallen. Bei jungen Menschen erfordert es etwas Fingerspitzgefühl, da die Augenlinse noch elastisch ist und durch die inneren Augenmuskeln die Fehlsichtigkeit ausgleichen kann. So besteht die Gefahr, dass leichte Formen übersehen werden.
Wer den Verdacht hat, kurzsichtig oder weitsichtig zu sein, kann sofort einen Onlinetest (seh-check.de) durchführen, dieser stellt allerdings keinen Ersatz für einen professionellen Sehtest dar, sondern dient nur zur allgemeinen Erkennung einer Fehlsichtigkeit oder als Orientierungshilfe.
Wer sichergehen will, sollte sich bei seinem Augenoptiker bzw. Augenarzt des Vertrauens einen Termin für einen professionellen Test ausmachen.

Die erste Behandlung wird in der Regel in Form einer Brille erfolgen. Für die Behandlung von Weitsichtigkeit werden Gläser mit positiven Brechwert (Einheit: Dioptrien, kurz: dpt) benötigt. Die Gläser für diese Anwendung sind in der Mitte dicker als am Rand (= konvex) geschliffen. Dank moderner Schlifftechniken können die Gläser aber bereits sehr dünn hergestellt werden.

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung ist die Laserbehandlung, durch die die Krümmung der Linse steiler wird und die Brechkraft dadurch erhöht.
In der Regel wird die Operation mit der Z-LASIK-Methode durchgeführt.

Die Laserbehandlung ist nur möglich, wenn die Sehschwäche seit einem Jahr stabil ist. Mit dem Z-LASIK-Verfahren können Fehlsichtigkeiten von über +4 Dioptrien ausgeglichen werden.